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Stadtrat

Seit fast zwei Wochen bin ich nun also als Stadtrat vereidigt, und nächste Woche kommen für mich die ersten Ausschusssitzungen. Ich werde mein Bestes für unsere Stadt geben und dabei stets meinem Gewissen und meinen Werten folgen. (Die ich dank der Tatsache, dass ich zugleich auch die Ehre hatte, für die ÖDP OB-Kandidat zu sein, ja an dieser und anderer Stelle offener legen durfte als das mancher andere neue Stadtrat bisher getan hat (und auch tun konnte)).

Mehrere Dinge führten bei der konstitutierenden Sitzung bereits zu Streit zwischen den im neuen Stadtrat vertretenen Gruppierungen, und ich will an dieser Stelle ein paar Gedanken dazu äußern, denn offenbar bewegt das doch sehr die Gemüter und den öffentlichen Diskurs.

Es entspricht den Vorgaben der Gemeindeordnung besser, wenn die Ausschussgrößen so gestaltet sind, dass alle Fraktionen und Ausschussgemeinschaften in den Ausschüssen vertreten sind, und hierfür nicht auf einen Losentscheid angewiesen sind. Dies ist in Städten vergleichbarer Größe, die in der Regel sogar relativ deutlich größere Ausschüsse haben, auch der Fall. Und dies rechtfertigt meines Erachtens auch die dadurch für den Steuerzahler entstehenden Mehrkosten an Sitzungsgeldern. Die Änderung der Geschäftsordnung in diesem Punkt ist sinnvoll und in hohem Maße den Prinzipien der Demokratie entsprechend.

Dass von dieser Änderung in Form der AfD auch eine Partei profitiert, der man aus Sicht mancher Parteien möglichst wenig Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht einräumen möchte, ist weder das Hauptziel noch ein Nebenziel dieses parteiübergreifenden Antrags, den auch wir ÖDP-Stadträte mittragen, sollte aber auch nicht von diesem sinnvollen Schritt abhalten. Das einzige Gremium, das darüber entscheidet, ob eine Partei zugelassen ist, ist letztlich das Bundesverfassungsgericht. Es steht den anderen Parteien nach meiner Überzeugung nicht zu, zu entscheiden, wann eine Partei demokratische Rechte wahrnehmen darf und wann nicht. Wohin es führen kann, wenn die regierenden Parteien dies ohne unabhängige gerichtliche Kontrolle und sehr hohe verfassungsrechtliche Hürden tun, kann man leider seit Jahren in Ländern wie Russland und der Türkei sehen, wo die Demokratie in den letzten Jahren massiv ausgehöhlt wurde und oftmals unliebsame Oppositionsparteien und ihre Kandidaten mit allen Tricks, Kniffen und undemokratischen Vorgaben von Wahlen ausgeschlossen wurden.

Wir haben eine starke und wehrhafte Demokratie. Wir können uns Pluralität in unseren Parlamenten, die die demokratische Meinungsvielfalt in unserer Gesellschaft widerspiegelt, leisten, und müssen das auch, gerade der Demokratie zuliebe. Unsere Gesellschaft ist durchaus wachsam gegenüber Entwicklungen wie jenen, die in den 1930er Jahren passiert sind, und das ist gut so. Ich werde rechtsextremes oder sonstwie menschenverachtendes Gedankengut im Stadtrat von meiner Seite aus nie tolerieren. Genau so wenig, wie ich das in meinem Leben schon als Schüler getan habe, etwa, wenn einige Mitschüler den Ausdruck „Jude“ als Schimpfwort verwenden zu meinen mussten (ohne dass ich der Angesprochene war, oder dass der Angesprochene jüdischen Glaubens wäre, einfach nur als dümmlicher, dumpfer Ausdruck des schlechten Einfluss ihres Elternhauses und einen dort offenbar tief verwurzelten, bösartigen oder auch einfach nur grob gedankenlosen, jedenfalls menschenverachtenden Antisemitismus), und die ich dann zur Rede gestellt habe. Antisemitismus ist für mich eine Geisteskrankheit, und die unzähligen, wunderbaren Menschen, die damals ohne Schuld und ohne Anlass gequält wurden, bestohlen wurden und ihr Leben lassen mussten, sind für immer und alle Zeit eine Mahnung für unser Volk und die Menschheit. Ein Volk, dessen integraler Bestandteil die vielen jüdischen Mitbürger waren, die wir durch die sinnlose Barbarei verloren haben, sie waren Teil unseres Volkes, nicht „Juden“, sondern jüdische Deutsche.

Ich habe als Schüler, als wir eine ganze Woche auf Klassenfahrt in München waren, als Einziger darauf gedrungen, dass wir zur Gedenkstätte im KZ Dachau fahren, während der Lehrer noch ein paar mehr Kirchen besichtigen wollte und einige andere Mitschüler meinten, von solchen Dingen aus der deutschen Geschichte „schon genug gesehen“ zu haben. Ich habe mich damals durchgesetzt, nach langer Diskussion, durch Beharrlichkeit und gute Argumente, und es war gut so. Nach dem Besuch der Gedenkstätte gab es keine Diskussionen mehr.

Ich werde auch sehr genau darauf achten, wie andere Stadträte sich in Bezug auf den Umgang mit unserer Geschichte und der daraus erwachsenden Verantwortung verhalten. Aber eine Vergabe der Gremienposten im Stadtrat nach der poltischen Gesinnung im Sinne von Vorstellungen einer „political correctness“ werde ich nicht mittragen.

In München haben jetzt SPD und Grüne gezielt das Zuteilungsverfahren der Ausschusssitze verändert, um die kleinen Parteien zu benachteiligen, und begründen das wohl auch mit der gezielten Benachteiligung der AfD. Ist das gut für die Demokratie? Wird das Leute von der AfD wegbringen?

Und ich werde mich auch gegen ein Mobbing der „Guten“ stellen, die jetzt meinen, die moralischen Sieger zu sein. ÖDP-Mitglieder haben sich da derzeit einiges anzuhören, und das ist bedenklich.

Was den zweiten großen Aufreger der Plenumsdebatte, die Diskussion um die Zulässigkeit und Ausschusswirksamkeit der neuen Fraktion aus CSU und ihren früheren Abspaltungen angeht, so bin ich der Meinung, dass beide Seiten gute Argumente dafür und dagegeben vorgebracht haben. Letztlich spricht für mich dafür, dass eine Abkehr von den bisherigen Gruppierungen erfolgt ist, als entscheidendes Merkmal laut Verwaltungsrechtssprechung, dass die Vertreter von LM, BfL und JL es bei der nächsten Wahl sehr schwer haben würden, wieder für Gruppierungen dieses Namens anzutreten und glaubhaft zu machen, eine eigene, von der CSU abweichende, unabhängige Agenda zu vertreten. Insofern sind diese Abspaltungen als Gruppierungen eigentlich nach meiner Einschätzung Geschichte.

Welche Anforderungen sind an einen zweiten und dritten Bürgermeister zu stellen? Es sollte jemand sein, wie auch der Anspruch an den Oberbürgermeister sein sollte, der mit den anderen Meinungen wertschätzend umgeht, nicht belehrend, nicht dozierend, nicht die Meinungsbildung einseitig beeinflussend, in welcher Form auch immer. Der zuhört, vermittelt, gerade bei heiklen Themen weniger selbst agiert, sondern für Austausch und Ausgleich sorgt, und so die bestmögliche Entscheidung nach Austausch aller Argumente in fairer und transparenter Form herbeiführt. Gesprächsbereitschaft zu Themen, in denen man seine Meinung bereits gebildet zu haben meint bei allen Beteiligten herstellend, jedenfalls ein Nicht-Abkanzeln des Andersdenkenden, diese Einstellung und Herangehensweise erwarte ich mir als gewählter Volksvertreter von den den Persönlichkeiten, die den Stadtrat und seinen Ausschüsse leiten. Ich hoffe, dass dies von allen drei aktuell bzw. neu gewählten Bürgermeistern so gesehen wird und gelingen wird. Eine selbstbewussete „konservative Mehrheit“, die der Opposition als Machtdemonstration die kalte Schulter zeigt, brauchen wir ebenso wenig wie eine nicht minder arrogante Opposition, die sich kraft ihrer eigenen Einschätzung von Haus aus als die moralisch überlegene Seite sieht. (Und vor der ersten Plenumssitzung mit Bürgermeisterwahl in öffentlichen Verlautbarungen auch persönlich gegen Anträge der politischen Mitbewerber wettert.)

Ich werde meine Stimmen immer für die von mir als richtig abgewogene Sache und die besseren Argumente vergeben.

Und das habe ich bei meiner ersten Plenumssitzung auch in der einzigen Sach-Abstimmung des Tages getan, indem ich dort nicht gescheut habe, als Einziger gegen den Antrag für die Aufstockung der Altstadt-Außenbestuhlung zu stimmen. Und zwar aus genau den von Herrn Rechtsreferent Hohn als zuständigem Fachmann der Stadt vorgetragenen Gründen, mit denen das zuständige Fachreferat der Stadt dieses Ansinnen kritisch sieht. Bereits jetzt sind an etlichen Stellen der Altstadt die Sicherheitsabstände an sonnigen Tagen mit viel Publikumsverkehr oft unterschritten, und „Sicherheit geht vor“. Ausreichende Abstände sind bekanntlich das wirksamste Mittel gegen COVID19-Infefktionen. Es spricht Bände, wenn das zuständige Referat diesbezüglich Bedenken äußert, und für mich wiegt dies daher schwer. Derzeit fallen bei zu vielen einigen Leuten sowieso alle mühsam eingehaltenen Schranken und sie verhalten sich in Bezug auf die Covid19-Regeln einfach nur rücksichtslos und dumm.

Außerdem brauchen ALLE gastronomischen Betriebe baldmöglichst tragbare Lösungen und Hilfen in dieser Krise. Das geht über die Außenbestuhlung weit hinaus, und sollte auch gastronomischen Betrieben zugute kommen, die nicht über diese Möglichkeit zusätzlicher Einnahmen verfügen. Die LZ hatte aktuell über Möglichkeiten berichtete, die andere Städte hierzu ergreifen und auch Landshut hat hier bereits weitere Schritte in Prüfung, wie Stände von Dultgeschäften, und ähnlich sinnvolle Ausnahmeregelungen mehr.

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Ein Wahljahr in Bildern

Da der für heute angemeldete Wahlkampf-Stand vor dem Rathaus aufgrund der Corona-Krise von der ÖDP abgesagt wurde (nur relativ wenige Parteien hatten sich entschieden, ihre Veranstaltungen vom heutigen Tag noch durchzuführen), ist der Wahlkampf nun vorbei. Ich will die Gelegenheit ergreifen, mich bei allen Unterstützern von ÖDP und Tierschutzpartei sehr herzlich zu bedanken – Ihr wart klasse, Ihr seid toll! Danke vor allem auch an die beiden Stadträtinnen Elke und Christine, dass wir gemeinsam in diesem Jahr viele Termine vorbereitet und gemeinsam durchgeführt haben, unter anderem fünf Ortsteil-Gespräche und eine Bus-Tour als Wahlkampf-Auftakt. Aber auch an jede weitere helfende Hand, und es waren viele. Danke, dass ich im zurückliegenden Jahre Euer OB-Kandidat sein durfte und sein darf.

Und auch bei den Bürgern und ehrenamtlich Tätigen, wie auch Mitbürgern, die im Amt ihre Aufgabe meistern, zum Wohle der Allgemeinheit, war ich eingeladen und habe ich im vergangenen Jahr viele Gespräche geführt, manchmal vor, manchmal hinter den „Kulissen“, und dabei sehr viel kennengelernt und auch gelernt. Ich habe tiefen Respekt vor dieser Arbeit, und möchte auch für diesen Teil des vergangenen Jahres, den ich mitmachen durfte, herzlich Danke sagen. Für mich war es eine „zweite Referendarzeit“.

Landshut ist eine tolle Stadt mit sehr vielen tollen Menschen und Qualitäten in allen Bereichen, Natur, Kultur, Sport. Ich hoffe, dass es gelingen wird, dass sie ihren unverwechselbaren Charakter behält, denn sie ist größer als viele andere Städte in der Region, aber auch (noch?) nicht zu sehr mit den Problemen und der Anonymität der Großstadt konfrontiert. Mir war es mit der Entscheidung für die Kandidatur vor allem wichtig, dass die Wähler zumindest einen Kandidaten für das Amt des OB zur Auswahl haben, der nicht das derzeitige, überstarke Wachstum als etwas Gutes, oder doch zumindest vermeindlich Unabwendbares betrachtet. Ich denke, die Botschaft, dass ich für diese Richtungsentscheidung stehe, konnten wir in den letzten Monaten doch zu vielen der Wählerinnen und Wählern transportieren, denen dieses zentrale Thema wichtig ist.

Eine kleine Bildergalerie ausgewählter Termine der zurückliegenden 12 Monate soll die Blogs zum Wahlkampf vorerst abschließen, doch will ich an dieser Stelle gleich ankündigen, dass ich beabsichtige, mich an dieser Stelle auch zukünftig zu Themen der Stadtpolitik zu äußern, in welcher Funktion (ob als OB, Stadtrat oder als Naturschutzbeirat) auch immer.

Liebe Leser, macht’s gut und passt auf Euch auf, bleibt gesund und geht bitte trotzdem wählen. Herzlichst, Euer Stefan Müller-Kroehling.

Als frisch öffentlich gemachter Kandidat, am Isargestade.
Schon bald kam Niederbayern-TV auf mich zu und bat um ein Interview. Das Gespräch fand im Hofgarten statt.

https://landshut.niederbayerntv.de/mediathek/video/talk-oedp-ob-kandidat-stefan-mueller-kroehling/

Starkbierfest 2019, in der Rede von Django Asyl ging es auch um den erstmaligen OB-Kandidaten der ÖDP, den Mann aus Münster, …. komisches Gefühl war das.
Die Kandidaten für die Stadtratswahl. Eine Ehre, dieser Gruppe anzugehören. Links Lenz Heilmeier von der Kreisgruppe als Veranstaltungsleiter.
Aufstellungsversammlung der Stadtratsliste, mit Vorstellung der Radl-Schilder.
„Ramadama“ in der Bayerwaldsiedlung (Neptun war auch dabei, und eine Schildkröte wurde auch gefunden…)
Die Mannschaften beim „Promi-Spiel“ der Fußballiade. Die LZ hatte treffend getitelt: „Team for a day“. (Voller Einsatz, an der Stange festgemacht….)
Bei einer Radl-Demo des VCD und von „Landshut Natürlich Mobil“ an der Luitpoldbrücke, um zu zeigen, dass mehr Platz für Fahrräder nicht nur nötig ist, sondern auch möglich wäre.
Podiumsdiskussion im Hans-Carossa-Gymnasium.
Mit Agnes Becker und Niederbayern-TV in der Ochsenau (Andreas Segerer war auch dabei)
Auf der Bartlmädult 2019
Bei einer Info-Veranstaltung der Firma Daxauer über Stadtgrün (Foto: Fa. Daxauer).
Beim Besuch der Gärtnerei Siebensee, die mittelfristig durch Baulandausweisung auf diesen langjährigen Bio-Flächen bedroht ist.
Zigarettenkippen sind sehr giftig für unser Wasser und erzeugen Mikroplastik. Die Aktion mit kostenlosen Taschenaschenbechern kam sehr gut an. Aber es wird zu wenig gegen dieses Problem getan.

https://landshut.niederbayerntv.de/mediathek/video/oedp-verteilt-taschenaschenbecher-in-landshut-um-etwas-gegen-das-kippenwegwerfen-zu-tun/

Gedankenaustausch mit der Interessengemeinschaft Landshuter Innenstadt (ILI).
Gertraud Götz-Volkmann (und Rocky und zahlreiche weitere Leute und ihre vierbeinigen Freunde) von der Tierschutzpartei unterstützen mich als OB-Kandidaten, worauf ich besonders stolz bin.
Die erste Podiumsdiskussion, auf Einladung des Behindertenbeirates ins Landshuter Netzwerk. Insgesamt wurden es dann acht.

Starke Bürgerbeteiligung bei der Protestwanderung in die Ochsenau!
Vorbereitung der Bustour, hier bei Nachverdichtungen und baulichen Entwicklungen im Landshuter Süden
Bustour zu Brennpunkten der Stadtentwicklung, hier im Rosental, als Wahlkampfauftakt
Sehr kritisch ist die Entwicklung im „BMI-Gelände“ wegen des dort durch Baumaßnahmen mobilisierten, krebserregenden PCB.
Und auch das „Verlegen von Grünzügen“, wie im „Coca-Cola-Gelände“, ist stadtökologisch problematisch.
Das Stadttheater habe ich unter fachkundiger Führung hinter den Kulissen besucht, ein Thema, das das derzeitige Dilemma vieler Stadt-Themen symbolisiert wie kein anderes.
Im Gespräch mit Schülern, auf Einladung aller OB-Kandidaten in die Wirtschaftsschule Seligenthal.
Vortrag von Klaus Leidorf im Zollhaus, über die Veränderung Landshuts durch Baumaßnahmen.
Zum Politischen Aschermittwoch waren neben ÖDP-lern auch protestierende Landwirte angereist. Es blieb friedlich und konstruktiv, und auch viele Gemeinsamkeiten in den Zielen wurden in der Diskussion klar.
Starkbieranstich 2020, mit sehr gelungener Rede von Ludwig Schnur als Fastenprediger. Auch das Schauspiel war klasse.
Sara-Brandhuber-Benefizkonzert für die Landshuter Frauenhäuser anlässlich des Internationalen Frauentages.
Im Gespräch mit den Fachleuten der Diakonie Landshut, die dort sehr seltene Pflanzen getrennt nach Herkünften nachziehen und eine extrem wertvolle fachliche und soziale Arbeit leisten.
Fernsehdebatte im Bernlochner (die insgesamt achte Debatte) – sehr gut moderiert (links Frau Allinger von Isar-TV), sehr gut besucht.

(more to come…)

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Wieland-Ausstellung „Grün kaputt“

Am letzten Tag der Ausstellung habe ich es heute noch in die Galerie Litvai im Ainmillerhof geschafft, um die (verkürzte) Ausstellung anzuschauen, die die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger (Grüne) dort dankenswerter Weise nach Landshut geholt hat, nachdem Bund Naturschutz und ihr Landtagskollege Hans Urban (ebenfalls Grüne) eine Wiederauflage der Aufstellung organisiert hatten. Sie basiert auf dem Dokumentarfilm „Grün kaputt“ (1983), und hat leider gar nichts an ihrer Aktualität verloren.

Den Ausstellungsführer aus dem Raben-Verlag habe ich seit vielen Jahren im Bücherschrank und schon mehrmals gelesen. (Der Raben-Verlag saß in der Frohschammer Straße in Schwabing, dort hatte auch „PRO REGENWALD“ Räume, wo ich als Forststudent zum Teil mitgeholfen habe.). Dieter Wieland hat mir das Buch am 14.3.2004 beim Kurzfilmfestival nach der Vorführung seines Films „Topographie Landshut“ auch mit Widmung signiert. (Schwabing hat sich, wie viele Teile Münchens, in den letzten Jahrzehnten sehr verändert, von der „Weltstadt mit Herz“ mit gemütlichen Münchner Hinterhöfen ist nur noch an relativ wenigen Stellen etwas übrig geblieben, die der Investment- und Immobilienrausch bisher noch verschont hat. Ein Verlustprozess, der schleichend beginnt, und viele Menschen erkennen solche Veränderungen leider erst (zu) spät.).

Die Ausstellung dokumentiert, wie aus unseren Dörfern und Städten Orte für Autos statt für Menschen und Begegnungen wurden, Orte aus Beton und Asphalt, ohne funktionsfähige Durchgrünung bzw. bestenfalls noch mit Alibi-Grün. Eine Entwicklung, die immer noch weiter anhält, wenn wir sie nicht stoppen und aktiv mehr Grün in die Städte zurückbringen. Die Schottergärten der heutigen Zeit setzen dem ganzen die Krone auf.

Dennoch wird aktuell die für Landshut diskutierte Freiflächengestaltungssatzung als Gängelei empfunden bzw. dargestellt bzw. eine solche befürchtet. Und das soll sie auch tatsächlich nicht sein. Alle Formen von Garten sollen ihren Platz haben, die gern mal verteufelte Thujenhecke oder andere Koniferen, immergrüne Sträucher, alles hat seinen Platz und gerade die Vielfalt macht die Gartenlandschaft der Stadt potenziell so wertvoll, wie unter anderem die Bücher von Professor Reichholf zum Thema dokumentieren.

Daher: ja zur Pflicht zum Grün, das ist letztlich auch nur eine Bestätigung der Vorgabe des Art. 7 des Baugesetzbuches:

„(1) Die nicht mit Gebäuden oder vergleichbaren baulichen Anlagen überbauten Flächen der bebauten Grundstücke sind

  1. wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen und
  2. zu begrünen oder zu bepflanzen“

Eine Freiflächengestaltungssatzung, als Teil einer Ortsgestaltungssatzung, und eine Baumschutzverordnung sichern letztlich nur die Gemeinwohlbelange zum Stadtgrün.

Damit die „Gärten des Grauens“ weniger werden statt immer mehr.

Sie sollen die Bürger nicht gängeln oder einschränken, sondern nur die vorgenannte Vorgabe als weit offenen Rahmen, aber doch in ihren Grenzen (keine maximale Versiegelung, keine Schottergärten) klar definieren.

Es geht unter anderem auch um unser Stadtklima, damit wir im „Urban heat island“ der Zukunft immer noch Bedingungen finden, die für uns auch in heißen Sommern erträglich sind.

Quellen:

Reichholf, J. (2007): Stadtnatur – eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen. – München (oekom verlag), 320 S.

Wieland, D., Bode, P.M. & Disko, R. (1983, Hrsg.): Grün kaputt. Landschaft und Gärten der Deutschen (Ausstellungkatalog, 12. Aufl. 1992). München (Raben-Verlag), 215 S.

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Corona-Virus und Veranstaltungen

Post scriptum vom 11.3. zum Leserbrief: Absage der Podiumsdiskussion beim SJR

Offenbar zum Teil aufgetretene Missverständnisse und auch Falschauslegungen bezogen auf meinen Post/Leserbrief möchte ich zum Anlass nehmen, mich erneut in dieser Sache zu Wort zu melden und ein paar Dinge klarzustellen.

Es ist keineswegs so, dass ich strikt dagegen gewesen wäre, die Veranstaltung nach allen Abwägungen abzusagen, oder dass ich eine solche Entscheidung, korrekt kommuniziert, nicht nachvollziehen könnte. Das steht auch in meinem Leserbrief nicht.

Worum es in dem Brief geht, kann jeder nachlesen. Herr Putz hat die ganz konkreten Entscheidungsgrundlagen (den Ministerratsbeschluss) m.E. uns Kandidaten bzw. zumindest mir gegenüber nicht korrekt dargestellt.

Er hätte korrekter Weise sagen können: „Die Regelung des Ministerrates stellt es in das Ermessen des Veranstalters und der Teilnehmer, und ich übe dieses Ermessen wie folgt aus…“. Oder noch besser: „und ich habe gemeinsam mit den Veranstaltern, die sich hier sehr viel Mühe gemacht haben, und den anderen Kandidaten, nach Beratungen und Prüfung der Alternativen (Durchführung in Minimalbesetzung und Ausstrahlung Live im Internet, oder Erhöhung der Vorsorge-Möglichkeiten bei den Teilnehmern) wie folgt entschieden….“.

Eine unter so heiklen und schwierigen Bedingungen getroffene Entscheidung eines Verantwortungsträgers sollte man selbstverständlich akzeptieren, denn große Vorsicht und Vorsorge ist in einem solchen Fall wie einer derartigen Krankheitswelle zweifellos angebracht. Und genau das habe ich, als der Anruf kam, ja auch getan. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich zwar stets alle Alternativen abwäge, aber dennoch im Zweifelsfall immer den sicheren Weg wähle.

Aber seine Entscheidung auf einer für mich nicht korrekten Wiedergabe der Empfehlung des Ministerrates fußen zu lassen, fand ich nicht richtig. Noch dazu in Kombination mit der Aussage, die Wahl sei eh schon gelaufen.

Ich bin also auch niemandem „in den Rücken gefallen“, diese Aussage ist abwegig und falsch. Ich habe als Kandidat kritisiert, dass eine sorgfältig geplante Podiumsdiskussion abgesagt wurde, die für die Meinungsbildung der Bevölkerung in einer demokratischen Wahl sehr wichtig ist, gerade auch für uns Vertreter kleinerer und wenig finanzkräftiger Parteien, und zwar ohne dass die Vorgaben bezüglich der Entscheidung zur Absage korrekt kommuniziert wurden.

Dr. Stefan Müller-Kroehling www.mueller-kroehling.de OB-Kandidat der ÖDP für Landshut

PPS:

Dass eine falsche Auslegung meines Briefes in manchen digitalen Medien gepflegt wird, gehört leider zur Natur dieser Medien, und aus diesem Grund bin ich dort auch nicht vertreten. Es ist regelrecht beschämend, wie manche Leute ihre Kinderstube vergessen, wenn sie sich in diesen Chaträumen unter ihresgleichen wähnen. Da werden, so wie mir zugetragen wurde, beispielsweise umfangreiche Einlassungen über die vermeintliche Dreistigkeit getätigt, dass ein Vertreter einer kleinen Partei sich zu dem Thema zu Wort meldet. Als ob nur die Kandidaten der größeren Parteien ein Anrecht darauf hätten, ihre Meinung zu äußern, was ein seltsames Demokratieverständnis offenbart.

Wie mir von einem Journalisten zugetragen wurde, haben sich offenbar auch nicht wenige zu meinem Leserbrief geäußert, die ihn selbst gar nicht gelesen haben (und das auch ganz offen zugegeben), sondern lediglich auf die Meinungsäußerung ihrer Gleichgesinnten digital aufspringen. Ich will und werde das dort Gesagte daher weder im Detail lesen, noch kommentieren und ihm damit eine Bedeutung verleihen. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass das von vielen Seiten mit Bestürzung festgestellte Phänomen von zunehmendem Hass, Verunglimpfungen und Hetze gegen Politiker und politische Kandidaten, das immer öfter auch in Beleidigungen und auch tätliche Angriffe übergeht, bereits auf dieser Ebene beginnt bzw. seinen Nährboden findet.

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9. PD beim Stadtjugendforum: abgesagt!

Heute Nachmittag ca. um 16:00 hat mich OB Putz telefonisch informiert, wohl in seiner Funktion als Stadtoberhaupt und somit als seine Entscheidung, dass die heutige Podiumsdiskussion beim SJR, so sinngemäß, aufgrund der aktuellen Empfehlungen der Staatsregierung, auch Veranstaltungen unter 1000 TN nur im absolut erforderlichen Umfang durchzuführen, abgesagt sei.

Dies musste ich natürlich akzeptieren, auch wenn ich die mir zwischenzeitlich zur Kenntnis gelangte Pressekonferenz von Ministerpräsident Dr. Söder so verstehe, dass über 1000 Teilnehmern eine Absagepflicht besteht, zwischen 500 und 1000 eine Absage empfohlen wird je nach Art der Veranstaltung, und darunter der Veranstalter nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden solle.

Im genauen Wortlaut “ Bei Veranstaltungen unter 500 Personen soll es weiterhin die Entscheidung jedes Einzelnen sein, ob diese durchgeführt oder besucht werden.“

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-verbot-von-grossveranstaltungen-in-bayern-beschlossen,Rsp3bZO

Und: https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-10-maerz-2020/

Und Herr Putz ging heute am Telefon von etwa 200 Teilnehmern aus. Eine entsprechende Empfehlung zur Absage lese ich aus den Mitteilungen des Ministerrats für eine Veranstaltung mit ca. 200 Teilnehmern eigentlich nicht heraus. Damit deckt sich die Darstellung von Herrn Putz, es werde seitens Ministerrates auch unter 1000 Teilnehmern eine Absage empfohlen, nach meinem Verständnis nicht mit der tatsächlichen Regelung und Empfehlung.

Ändern konnte ich an der Absage zum Zeitpunkt des Anrufs aber natürlich nichts mehr, zumal so kurz vor der Veranstaltung, und angesichts der Tatsache, dass ich sicher nicht der Erste war, den er angerufen hat, und eben in Unkenntnis der tatsächlichen exakten Regelung zum Zeitpunkt des Anrufs.

Zusammen mit seiner am Telefon ebenfalls noch getätigten Äußerung, die Wahl sei ohnehin schon entschieden (wörtlich: „die Messen sind eh schon gesungen“), zumal seiner Meinung nach angesichts der großen Briefwähler-Zahl, und was man ja auch am Ergebnis der U18-Wahl sehen könne, ergibt sich für mich ein fader Beigeschmack.

Als alter Fußballspieler weiß ich: das Spiel hat 90 Minuten (oder im Football: 60 Minuten), und mein Sportsgeist hätte eigentlich schon erwartet, dass diese Podiumsdiskussion nach vernünftigem Ermessen noch stattfinden hätte können und auch sollen. Man kann ja auch Vorkehrungen treffen, ausreichend Desinfektariumsspender, größere Stuhlabstände, klar kommunizierte Regeln zur „Nies- und Hust-Etikette“. Noch um 14:00 hat ein Landshuter Journalist beim SJR angerufen und die Auskunft erhalten, die Veranstaltung finde statt.

Ich habe beim Anruf von Herrn Putz jedenfalls, zu diesem Zeitpunkt noch in Unkenntnis des tatsächlichen genauen Wortlautes der Empfehlungen des bayerischen Ministerrates, nur mein Bedauern für die Absage zum Ausdruck gebracht, denn ich halte jede Podiumsdiskussion für eine wertvolle Möglichkeit der Meinungsbildung der Wähler.

Und auch wenn es bisher schon acht solche Diskussionen gab, so waren sie doch jedesmal nicht nur mit anderen Schwerpunktthemen, sondern auch mit anderen Moderatoren, meist auch anderen Moderationskonzepten, und natürlich auch einem anderen tagesaktuellen Kontext versehen. Der diesmal unter anderem die aktuelle Flüchtlingskrise an der südöstlichen EU-Grenze und auch das Corona-Virus gewesen wäre.

Heute wäre es neben Themen wie Umwelt, Klima, Verkehr auch und speziell um Jugend und Migration gegangen. In Ermangelung der heutigen Podiumsdiskussion will ich daher die Gelegenheit an dieser Stelle nutzen, speziell zu diesen Themen ein paar Gedanken zu äußern. (Die übrigen für heute geplant gewesenen Themen waren ja bereits Gegenstand früherer Podiumsdiskussionen.)

Jugend: hier verweise ich auf die Positionen in dem Wahl-Plakat-Umfrage-Poster des SJR, das als Grundlage für die U18-OB-Wahl diente, und die ich auf meiner Seite hochladen werde. Auch wenn ich bei besagter U18-Wahl nur knapp 5% der Stimmen bekommen habe, halte ich dieses Ergebnis keineswegs für eine Richtungsaussage zur echten Wahl kommenden Sonntag. Zumal der OB die Vorstellung der Wahl einmal mehr für eine Werbung in eigener Sache genutzt hat, anders als im Landkreis, was nicht nur mir, sondern auch Pressefachleuten negativ aufgefallen ist und ihm sicher einmal mehr einen Vorteil verschafft hat (siehe unten).

Meine Positionen sind nicht bei dieser Wählergruppe anbiedernd, aber doch ganz im Interesse dieser Altersgruppe: Wahlrecht ab 16, einen Jugendbeirat nach Regensburger Vorbild, vergleichbar dem Seniorenbeirat oder Behindertenbeirat, ferner auch das Bemühen, mehr junge Leute in die anderen Beiräte einzubeziehen, wo immer sinnvoll und möglich (z.B. in den Behindertenbeirat). Jugendparlamente sind oft schwierig, da junge Leute oft für die Ausbildung wegziehen, das Jugendforum hat sich 2019 laut verschiedenen Quellen als wenig ergiebige Veranstaltung erwiesen, da auf die Vorstellungen der Jugendlichen seitens OB dem Vernehmen nach wenig eingegangen wurde. So zumindest die Wahrnehmung jener Schüler der Wirtschaftsschule Seligenthal, die bei meinem Besuch dort am 5.2. aus dieser Veranstaltung berichtet hatten.

Ferner günstige Mobilitätsangebote, z.B. Anruf-Sammeltaxis für Nachtfahrten, und vielfältige Sportplätze und -angebote, auch für Jugendliche mit wenig Geld.

Sowie bestmögliche Förderung an den Schulen durch bestmögliche Ausstattung aller Schulen, personell und mit Lehrmitteln und Räumen, in allen Stadtvierteln. Sichere Schulwege, v.a. auch Radwege, durch Ausweisung von Fahrradstraßen. Und konsequentes Vorgehen gegen Mobbing und Gewalt an Schulen und in Jugendeinrichtungen, mit einer Null-Toleranz-Strategie gegen beides und ein anonymes Meldetelefon für Vorfälle in diesem Zusammenhang und eine rasche und konsequente Reaktion seitens der Verantwortlichen. Weil Sicherheit und Unversehrtheit sehr hohe Güter sind und es Aufgabe des Staates ist, dafür zu sorgen.

Migration: hier stehe ich klar zu unserem Asylsystem, und zu einer vielfältigen Gesellschaft. Aber auch klar gegen eine Überlastung des Systems durch ein Zuviel an Zuwanderung, gerade auch solcher ohne die entsprechenden rechtlichen Grundlagen. Das Asylsystem sieht eine Einreise aus sicheren Drittstaaten nicht vor, eine freie Durchreise und anschließende, freiwillige Verteilung innerhalb Europas ist gescheitert, ja hat die EU in die schwerste Krise seit ihrer Gründung geführt, und u.a. zum Erstarken rechtsnationaler, EU-feindlicher Parteien in einigen osteuropäischen EU-Staaten und auch zum Brexit, der ohne den dort als Bedrohungen empfundenen Migrationsdruck vom Kontinent definitiv nie auch nur annähernd eine Mehrheit gefunden hätte.

Wer sich also hinstellt und offene Grenzen fordert, oder die Legalisierung jeglicher Form von Zuwanderung, der sollte sich bewusst sein, dass er damit nicht nur dem Erstarken Europa- und zum Teil auch demokratiefeindlicher Kräfte indirekt den Weg ebnet, sondern auch das gesamte Friedensprojekt Europa, das wir in der immer verrückter werdenden Welt als Vernunfts-Anker mehr denn je brauchen, gefährdet.

Wir müssen die hier aufgenommenen, schutzbedürftigen Menschen gut versorgen, aber es dürfen auch keine sozialen Spannungen dadurch entstehen, dass sich dann mancher Einheimische schlechter versorgt fühlt, obwohl er jahrzehntelang sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat. Solche Fälle wurden mir aktuell in vertraulichen Gesprächen aus der Bevölkerung berichtet, und man sollte so was nicht leichtfertig abtun. Wir müssen das Bestmögliche für die legal hier lebenden Asylsuchenden tun, vor allem auch in Bezug auf Integration, aber dafür muss dies auch leistbar bleiben. Ohne gelungene Integration ist das Zusammenleben in verschiedener Hinsicht stark erschwert. Integration kann nur gelingen, wenn keine Parallelgesellschaften entstehen, wie sie in vielen großen europäischen Städten leider bereits bestehen, bis hin zu Stadtvierteln, die selbst für die Polizei zu No-Go-Areas geworden sind. Daher sage ich: keine sozialutopischen Parolen oder Schau-Aktionen, sondern pragmatisches, umsichtiges und alle Aspekte berücksichtigendes Vorgehen. Und vor allem endlich wirklich die Fluchtursachen bekämpfen. Keine Schwarzfischerei europäischer Fischfangflotten vor afrikanischen Küsten mehr, damit Fischer dort weiter eine Existenzgrundlage haben. Keine deutschen Waffenlieferungen in Konfliktgebiete mehr genehmigen. Und vor allem kein Versagen deutschen Außenpolitik und Diplomatie mehr, die ein ums andere Mal nicht geschafft hat, mit konsequentem wirtschaftlichen Druck (dem einzigen Druck, den Deutschland international hat), Konflikte zu entschärfen, statt mit markigen Sprüchen des Außenministers jeweils Öl ins Feuer von Konflikten zu gießen, wie in Syrien und der Ukraine der Fall gewesen, die sich in der Folge zu furchtbaren, zerstörerischen Bürgerkriegen entwickelt haben, mit unvorstellbarem Leid und Sterben und der unwiederbringlichen Zerstörung ganzer Landstriche.

Fazit dieses Posts: es wäre eine spannende Podiumsdiskussion geworden, und ich denke auch, dass sie für eine weitere Meinungsbildung hilfreich gewesen wäre. Schade, dass die Stadtspitze entschieden hat, sie abzusagen, aus für mich bei Vorliegen aller Informationen, die ich oben dargelegt habe, nicht ganz nachvollziehbaren Gründen und bei einer nach meiner Wahrnehmung auch nicht korrekten Darstellung der Empfehlung des Minsterrates.

Zur Bedeutung der Podiumsdiskussionen trägt auch bei, dass viele Informationsangebote der LZ sehr spät gekommen sind, wie etwa die tabellarische Übersicht der wichtigsten Positionen der OB-Kandidaten, die erst übermorgen erscheinen wird, bzw. für den 12./13.3. angekündigt ist, also 3 bzw. 2 Tage vor der Wahl. Ebenso wie die Interview-Serie mit den OB-Kandidaten, die erst eine gute Woche vor der Wahl komplett war. Angesichts der hohen Anteile von Briefwählern ein unverständliches Timing, das vor allem jene Kandidaten benachteiligt, die nicht kraft Amtes ständig für sich Werbung machen können (wie einzig der Amtsinhaber), und noch viel mehr jene Kandidaten, die nicht aufgrund üppiger Wahlkampfspenden (vor drei Jahren waren es z.B. beim CSU-OB-Kandidaten Radlmeier, der die Zahlen öffentlich gemacht hat, über 200.000 EUR an Wahlkampfmitteln) in allen Medien dauerpräsent sein können. Was im Wesentlichen für alle anderen Mitbewerber außer mir und Herrn Hemmann von LINKE/mut zutrifft. Die „Wahlkampfrichtlinien“ der LZ, die weder Leserbriefe noch Berichterstattungen von „Wahlkampfveranstaltungen“ mit Bild erlauben (wenn nicht externe Prominenz die Veranstaltung beehrt), bevorteilen also klar den Amtsinhaber und jene Mitbewerber, die in der Lage sind, externe Prominenz auflaufen zu lassen, und/oder kostenpflichtige Werbung zu schalten.

Ist die Wahl deswegen schon entschieden, wie Herr Putz heute am Telefon meinte? Ich meine nicht.

Dr. Stefan Müller-Kroehling www.mueller-kroehling.de OB-Kandidat für Landshut

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Strategisch wählen heißt Müller-Kroehling wählen

Beim offziellen Wahlkampfabschluss vergangenen Freitag im „Zollhaus“ waren wir wirklich nett beisammen, und haben mit den super-talentierten Horsch-Geschwister auch Gänsehaut-Musik gehört. Es war schön.

Ich habe auch das vergangene Jahr und meine Entscheidung zur OB-Kandidatur resümiert. Es ist ein intensives Jahr gewesen, in dem ich sehr viel gelernt habe. Ich bin froh und stolz, dass ich sehr viele Personen und Institutionen kennenlernen durfte, die in Amt und Ehrenamt und als Mandatsträger im Stadtrat in den verschiedenen Gremien, Vereinen und andern Gruppierungen, von denen ich vorher oftmals nicht genug wusste und die mich vielfach mit dem, was sie tun, tief beeindruckt und berührt haben. Diese Menschen leisten ungemein viel, um unsere Gesellschaft zusammenzuhalten, und gehen dabei oft bis an ihre Leistungsgrenze, und nicht selten auch darüber hinaus. Es ist daher für einen Bürgermeister angebracht, dem Bürger, aber auch seinen eigenen Mitarbeitern auf Augenhöhe und vor allem den Bürgern und dem Ehrenamt auch mit einer nötigen Portion Respekt und auch Demut zu begegnen. Der OB sollte sich als erster Diener der Bürger der Stadt sehen, und zwar mit der Betonung nicht auf „erster“ sondern auf „Diener“.

Als erster OB-Kandidat, den die ÖDP in Landshut jemals ins Rennen geschickt hat, sehe ich die Einschätzung bestätigt, die mich letztlich nach langer Bedenkzeit zur Kandidatur bewogen hatte. Keiner der Mitbewerber will das übermäßige Wachstum bremsen, und ich konnte dies fast nicht glauben, denn es ist ganz klar, auch in den Augen viele Bürger, die das Wachstum als „Zuzugsdruck“ wahrnehmen (Wort des Jahres 2019 laut LZ), das Hauptproblem Landshuts. Dieses Wachstum macht sehr viel kaputt und es lähmt die Stadt. Es erschüttert mich fast: würde nicht ich, der „Mann aus dem Gar nichts“ laut Django Asyl, dies zum Thema machen, wäre dieses Kernproblem nicht im Portfolio auch nur eines der angegretenen OB-Kandidaten.

Ich weiß nicht, warum die anderen Kandidaten behaupten, man könne das Wachstum nicht bremsen, aber ich nehme dieses „Wahlgeschenk“ gern an. Das Beispiel vergleichbarer Städte wie Erding (seit 2014) und Freising zeigt, dass man das Wachstum sehr wohl durch die Bauleitplanung auf 1% begrenzen kann, kraft Stadtratsbeschluss. Sogar die FDP-Fraktion von Dachau will das (Antrag vom März 2019), und zwar sogar auf 0,5%.

So einfach geht’s, wenn man es will:

  1. die Stadtentwicklung nur noch aus dem Flächennutzungsplan heraus zuzulassen, nicht mehr auf Investoren-Zuruf auf der „grünen Wiese“. Und das wäre sowieso der Weg, wie es sein sollte.
  2. Baugebiete aus dem Flächennutzungsplan nur noch in einem Umfang zu aktivieren, der unter den (vom Stadtrat dann beschlossenen) 1% Wachstum liegt, und immer unter der Voraussetzung, dass auch die übrigen Rahmenbedingungen leist- und finanzierbar sind (Erschließung, Nahversorgung, Schulen, usw.).

Und sowohl der Immobilien- als auch der Mietmarkt werden durch den „Wachstumshauptstadt-Hype“ eher angeheizt, als dass das Ausweisen neuer Bauflächen im Schweinsgalopp hier Ruhe reinbringt bzw. den Preis dämpft. Die Begrenzung von Immobilienspekulation und Mietwucher sind vielmehr auch wichtige Ziele im Zusammenhang mit diesem Thema.

Dann habe ich noch die Alleinstellungsmerkmale der ÖDP und auch von mir als OB-Kandidat aufgezählt, als da wären Schienen-basierte Lösungen für die verkehrsprobleme der Stadt stadt Lösungen von Gestern, d.h. Stadtbahn-Haltepunkte und einen Tram und natürlich auch sichere Fahrradstraßen (die aber auch weitere Mitbewerber fordern), eine viel bessere Infrastruktur für das Ehrenamt durch ein „Haus der Vereine“ (das nicht viel kosten muss, und die Vereine zahlen ja auch etwas), den konsequenten Erhalt aller Grünzüge, und auch ihre Vernetzung, sowie aller Naturschutz-Areale, vor Bebauung, und nicht zu letzt auch keine neuen, Schulden-basierten Versprechen, denn das ist nicht ehrlich und fair im Sinne einer Generationengerechtigkeit .

Am Schluss bin ich noch auf die gelegentlich gehörte Aussage eingegangen, dass man strategisch wählen solle, nach den vermuteten Aussichten der OB-Kandidaten, in die Stichwahl zu kommen. Dies halte ich für einen Schritt zu kurz gedacht, denn entscheidend ist letztlich, wer dann auch in der Stichwahl Aussicht hat, Wähler anderer Parteien für sich zu gewinnen. Da ich durchaus nicht ohne Stolz sagen kann, zahlreiche positive Rückmeldungen aus anderen politischen Gruppierungen zu gemeinsamen Schnittmengen bekommen zu haben, und Zustimmung zu vielen verschiedenen Aussagen in den Podiumsdiskussionen, von ganz wunderbaren Menschen der verschiedensten Parteien, die mich ehrlich gesagt regelrecht beschämt haben, komme ich – ganz subjektiv – zu dem Schluss, dass dies für mich wohl schon zutrifft. Und nach meiner – ebenfalls zweifellos subjektiven – Einschätzung auch eher zutrifft als für manche Mitbewerberin, deren Wähler aus ihrer Partei kommen, und kaum darüber hinaus kommen werden, wenn man es einmal nüchtern betrachtet.

Ich empfehle daher, für andere Akzente in der Landshuter Stadtpolitik zusammenfassend:

Überstarkes Wachstum (als zentrales Kernproblem Landshuts) begrenzen: Müller-Kroehling wählen!

Und: auch „strategisch wählen heißt, Müller-Kroehling wählen.“

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Frauenpower!

Weltfrauentag!

Vergangenen Sonntag war ein Sara Brandhuber-Konzert im Salzstadel, als Charity für die Landshuter Frauenhäuser, organisiert von Christine Ackermann.

Das begeisterte Publikum hat noch das Maximum an Zugaben aus ihr herausgeholt 😉

Danke an Sara und Christine für den musikalisch und textlich sehr gelungenen Abend! Sara hat Wortwitz, musikalischesTalent, funny bones und Esprit.

Und vor allem: danke an Sara für die großzügige Spende des Honorars für Landshuts Frauenhäuser!

Hier bei der Übergabe der Summe an Angelika Hirsch von der AWO durch die Initiatorin Christine Ackermann.

https://www.oedp-landshut.de/aktuelles/pressemitteilungen/nachrichtendetails/news/spendenuebergabe-an-die-landshuter-frauenhaeuser/?no_cache=1&cHash=40a4fbc2e0ecc6789406bf398bc1c383

Schade, dass es Frauenhäuser braucht, aber gut, dass es sie gibt!

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Wahlempfehlungen

Leserbrief zum Beitrag: „Bürger für Landshut empfehlen Putz oder Haslinger“ als OB vom 2.3.2020 und zur Berichterstattung, dass die Bayernpartei Herrn Putz als OB unterstützt.

Die Bürger für Landshut (BfL) haben nun also am 2.3. ihre OB-Wahl-Empfehlung ausgesprochen, und sie fällt nicht ganz unerwartet aus. Ich fand die bereits im Dezember erfolgte Aktion, die Kandidaten zu wichtigen Themen zu befragen, durchaus interessant. Dass ich den Fragebogen nicht ausgefüllt hatte, ist richtig. Ich habe jedoch auch keineswegs einfach nur das Programm der ÖDP geschickt, sondern vielmehr auf die gern bestehende Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs mit mir hingewiesen, d.h. ein solches sehr offen angeboten. Zu meinem Bedauern waren die BfL aber hierauf nicht zurückgekommen und erwähnen dies in ihrer Pressemitteilung auch nicht.

Wie mir indes Gespräche mit verschiedenen der Listenkandidaten und Herrn Stadtrat Friedrich am Stand der BfL gezeigt haben, bestehen durchaus nicht unerhebliche Schnittmengen zu Sachthemen, wie beispielsweise bei manchen Haushalts-bezogenen Fragen. Es ist einfacher, manche Positionen im Gespräch zu erläutern, als in einem Fragebogen, und so hätte ich mich auch wirklich über ein Gespräch im Vorfeld der Wahlempfehlungs-Entscheidung sehr gefreut.

Aus dem Beitrag vom 2.3. wird sehr deutlich, welche Bedeutung die BfL für Ihre Wahlempfehlung der Westtangente beimessen. Hierzu möchte ich hervorheben, dass ich ganz ausdrücklich den dringenden Bedarf nach einer verkehrlichen Entlastung für Verkehrslärm-geplagte Anwohner derzeit stark belasteter Straßen im Stadtgebiet sehe. Allerdings würde durch eine Westtangente nur ein relativ geringer Anteil des Verkehrs auf diese umgelenkt (laut Verkehrsgutachten ca. 10%), und so zwar eine gewisse Entlastung erzielt, die auch zu Stoßzeiten durch weniger Staus wohl wirksamer wäre, als die 10% dies widerspiegeln, zugleich ergäbe sich aber auch eine neue Belastung anderer Bereiche im Stadtgebiet. Diesen Aspekt sollte man, siehe die aktuelle Diskussion um die Isental-Autobahn, meines Erachtens auch in die Betrachtung einbeziehen.

Ebenso den Aspekt, dass neue Straßen immer auch überörtlichen Verkehr anziehen. Hinzu kommt die Thematik, dass derzeit die Fortführung der Straße im Raum Tiefenbach völlig ungeklärt ist und auch alles andere als unproblematisch, allein schon wegen der Topographie. Ferner, dass diese neue Straße u.a. auch durch ein Wasserschutzgebiet führen würde. Unser Trinkwasser ist ein sehr hohes Gut, und ich bin sicher, dass das auch die BfL so sehen. Wöchentlich hunderte von Lastwagen, oftmals mit Gefahrgut oder wassergefährdenden Stoffen beladen, und auch Streusalz und Reifenabrieb sowie der Schadstoffausstoß stellen eine Problematik für umliegende Böden dar und somit letztlich auch für die Grundwasserneubildung.

Verkehrlich sehe ich als bessere, da weniger neue Betroffenheiten schaffende Alternative zu neuen Straßen im Sinne einer Entlastung Verkehrslärm-geplagter Anwohner die Verlagerung eines erheblichen Teils des Ziel- und Quellverkehrs von der Straße auf die Schiene an, sprich auf zusätzliche Bahn-Haltepunkte, wie der Flächennutzungsplan sie auch vorsieht. Hierfür gibt es aktuell hervorragende Bundes-Fördermittel.

So viel zur Westtangente und zurück zu den Wahlempfehlungen. Herr Stadtrat Neuhauser und die Bayernpartei hatten im Dezember (vgl. LZ vom 9.12.2019) verkündet, Herrn Putz zu unterstützen. Und haben damals andererseits, und auch ganz aktuell noch einmal, kundgetan, dass es ihnen wichtig ist, das Wachstum zu drosseln (vgl. LA-Rundschau vom 5.3.2020). Hier stellt sich mir nun die Frage, wie beides zusammenpasst, denn Herr Putz hat in den Podiumsdiskussionen ja ganz klar gesagt, dass er gerade in dieser für die Landshuter Zukunft sehr wichtigen Frage völlig anders denkt und keineswegs das Wachstum drosseln möchte.

Ich wünsche jedenfalls den Bürgern für Landshut und der Bayernpartei noch einen guten Wahlkampf-Endspurt, von allen Seiten so fair geführt wie bisher.

Dr. Stefan Müller-Kroehling

www.mueller-kroehling.de

OB-Kandidat für Landshut

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Eine Stadtbahn als Verkehrsrückgrat der schnellen Wege

Ein neuer Filmclip liegt vor, ich war am Wochenende am Kutschenreuterweg unterwegs, um hier gleich zwei Themen zum Thema Verkehrsmittel des Umweltverbundes (ÖPNV + Radl) am Beispiel darzustellen. Hier endet bekanntlich seit Jahrzehnten ein Radlweg im Nichts, mit einer „Brücke ins Nirgendwo“. Die LZ und das Wochenblatt berichteten u.a. 2009 und 2019 ausführlich darüber, dass hier versäumt worden war, den Radweg im Bebauungsplan zu sichern, und später dann durch eine in dieser Form nicht genehmigte, viel zu dicht an die Gleise gebaute landwirtschaftliche Halle die Fortführung unmöglich gemacht wurde. Ein für das Gemeinwohl nicht befriedigendes und auch nicht akzeptables Vorgehen.

An dieser Stelle am Kutschenreuterweg ist auch ein Bahnhaltepunkt möglich, er steht auch seit längerem im Flächennutzungsplan, der Platz wäre da, die Erschließungswirkung wäre groß. Das Klinikum ist in fußläufiger Entfernung, ebenso das Hans-Leinberger-Gymnasium, und könnten so an das Schienennetz angeschlossen werden.

Da hier bereits eine Unterführung realisiert ist, und auch genügend Platz, wären die Voraussetzungen für einen ersten neuen Bahnhaltepunkt für den „LA Express“ zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof „Landshut Süd“ besonders günstig. Eine solche Verbindung ist unschlagbar günstig für den Ziel- und Quellverkehr innerhalb der Stadt, denn man kommt maximal schnell von A nach B, ohne Staus, Ampeln und so weiter. Viele Berufs- und Ausbildungsfahrten, Fahrten zum Klinikum usw. könnten auf diesem Weg autofrei bewerkstelligt werden. Die zu bauende Infrastruktur ist wirklich sehr überschaubar, letztlich geht es um einen Bahnsteig. Die Strecke von Landshut nach Mühldorf ist auch nicht so stark befahren, dass hier nicht weitere Züge für eine akteptable Taktung ein Zeitfenster finden könnten.

Mittelfristig könnten und sollten weitere Haltepunkte dazukommen, einer im Landshuter Nordwesten, einer im Nordosten in Ergolding, und so eine Stadt-Umland-Bahn ergeben, mit der man wesentlich besser aus den Stadtvierteln und dem Umland an das jeweils andere Ende der Stadt kommt, die Isar querend, ganz ohne Stau, Stress, Abgase und den oft auch sehr unverhältnismäßigen Lärm der heutigen motorisierten Verkehrsmittel.

Für mehr Radverkehr, den ja letztlich alle befürworten, ist vor allem Sicherheit das Schlüsselwort, gerade auch, wenn es um Schulwege geht, die mit dem Rad zurückgelegt werden solle. Und für Sicherheit braucht es Fahrradstraßen und durchgängige Radwege. Da diese in besonderem Maße dem Gemeinwohl dienen, sollte die Stadt auch mehr Willen zeigen, sie umzusetzen.

Dann haben wir in Landshut zukünftig mehr ergriffene als verpasste Chancen, denn Chancen bestehen in Bezug auf diese Verkehrsmittel derzeit wie nie zuvor. EU, Bund und Länder haben sehr gute Fördertöpfe, um die bisher stockende Verkehrswende besser umzusetzen, was ja vor wenigen Tagen auch der Europäische Rechnungshof speziell mit Blick auf Deutschland angemahnt hatte.

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8. Podiumsdiskussion: Fernsehdebatte

Heute war also die 8. Podiumsdiskussion, im Bernlochnersaal, ausgerichtet von Niederbayern-TV und der Landshuter Zeitung, und diesmal ging es um Bilanzen, Visionen, Finanzen und Verkehr. Aufgeteilt in zwei spannend zusammengesetzte Gruppen (v. Kuepach-Steinberger-Putz-ich und Haslinger-Hagl-Hemmann), ging es in meiner um den Handlungsauftrag für die nächsten drei Jahre und dabei auch die Bilanz des bisherigen OB in den zurückliegenden drei Jahren. Ich habe geäußert, dass ich durchaus manches anders machen würde, vor allem im Umgang mit dem Bürger, hier möchte ich eine frühzeitigere und umfassendere Einbindung. Bei größeren Veränderungen in den Vierteln sollte das Instrument des ISEK (Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes) zum Einsatz kommen, bei denen die eingesessenen Bürger mitdiskutieren über die Entwicklungen und ihre Folgewirkungen wie zum Beispiel beim Verkehr. Es ist ja immerhin auch ihre Stadt. Auch ein anderes, partnerschaftlicheres Verhältnis zum Stadtrat wünsche ich mir als OB, in Form von mehr Gesprächen mit den Fraktionen und Parteien im Stadtrat, z.B. beim Haushalt und für gemeinsame Vorhaben. Dann wird auch bei vielen Anträgen und Plenumsdiskussionen mehr Sacharbeit und Einigkeit möglich sein.

Gefreut hat mich, dass von dem sehr guten Co-Moderator, Herrn Socher-Jukic von der LZ, an dieser Stelle der sehr informative Vortrag von Christoph Neub über mehr Möglichkeiten direkter Demokratie auch in der Stadtpolitik erwähnt wurde! Vgl. Bericht auf der Seite des Ortsverbandes unter:

https://www.landshut-stadt.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/nachrichtendetails/news/landshuts-buerger-wollen-mitreden-und-mitentscheide/

Zweites Thema waren Visionen, und hier ist mir erstens eine konzeptionell angedachte Durchgrünung der Stadt sehr wichtig, mit viel mehr Stadtbäumen und mehr Ernsthaftigkeit beim Erhalt der Altbäume, und zweitens ein leistungsfähiger, schienenbasierter ÖPNV als Rückgrat innerstädtischen Verkehrs. Und eine sehr viel vorausschauendere Umweltpolitik, ohne „Mobilisierung von Altlasten“ wie im „BMI-Gelände“, wo durch Bauaktivitäten zunächst unbemerkt krebserregendes PCB mobilisiert wurde und jetzt in der Umgebung der Baufläche Grundwasser und Boden verseucht.

Schön ist, dass wir bei den bisherigen acht Diskussionen inhaltlich zur Sache gegangen sind, aber persönlich fair geblieben sind. Hier kann ich Stefan Hemmann (Linke/mut) und Thomas Haslinger (CSU) nur beipflichten.

Am Samstag kommt ein Bericht in der LZ, morgen ein 6-Minüter in Niederbayern-TV, am Samstag ein einstündiger Bericht und ab Sonntag die Gesamt-Aufzeichung in der Mediathek.